Einregulierungsmethode: Kompensationsmethode

Bei dieser Methode kann eine Anlage einreguliert werden, indem jedes Ventil nur ein einziges Mal gemessen wird.

Wird diese Methode nicht verwendet, ist es notwendig, jedes Ventil dreimal zu messen und abzugleichen. Erst nach dem dritten Mal kann eine annähernd genaue Verteilung der Wassermenge garantiert werden.

Vorgehensweise

Bei der Kompensationsmethode ist es − wie eingangs beschrieben − notwendig, dass jeder der einzelnen Verbraucherkreise ein Einregulierungsventil besitzt. Im gemeinsamen Rücklauf wird ein sogenanntes Partnerventil installiert. Der Abgleich beginnt bei Ventil Nr. 3. Dieses wird auf einen Kv-Wert eingestellt, so dass bei der gewünschten Nennwassermenge (l/h) ein Druckverlust von 3 kPa entsteht.

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Die Ermittlung der Ventilposition kann auch mit dem Ventildatenschieber erfolgen. Bitte beachten Sie, dass der Kv-Wert nicht mit der Handradposition identisch ist, sondern erst aus dem Kv-Wert mit der entsprechenden Ventildimension die Handradposition gefunden werden muss.

An dieses sogenannte Referenzventil wird nun ein IMI TA-Scope-Messgerät angeschlossen. Damit wird der Druckverlust des Ventils permanent gemessen und angezeigt. Dieser Differenzdruck wird nun nicht die gewünschten 3 kPa haben. Er wird höher oder in aller Regel geringer sein, da das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes geht und über Ventil 1 und 2 ein zu hoher Durchfluss herrscht. Man wird nun Ventil 1 oder 2 drosseln.

Steigt nun der Druck im Ventil 3 auf z. B. 4 kPa, so ist es erforderlich, mit dem Partnerventil die Durchflussmenge so lange zu drosseln, bis auf der Anzeige von Ventil 3 der gewünschte Druckverlust von 3 kPa zur Verfügung steht. Danach wird Ventil 2 einreguliert. Wird nun mit dem zweiten Messgerät der Strang 2 einreguliert, wird sich natürlich auch die Wassermenge und damit der Differenzdruck am Ventil 3 ändern. Da aber der Differenzdruck permanent überwacht wird, kann mit Hilfe des Partnerventils sofort reagiert und dieses so lange reguliert werden, bis wieder die gewünschten 3 kPa am Ventil 3 zur Verfügung stehen. Ist nun Strang 2 einreguliert und wird nun Strang 1 eingestellt, so beginnt dieser Arbeitsvorgang von vorne.

Am Ventil 3 wird der Differenzdruck kontrolliert und am Partnerventil kompensiert. Sind zwei Stränge zueinander richtig einreguliert, so behalten sie ihr Wassermengenverhältnis auch bei verändertem Druck. Das heißt, wenn am Ventil 3 der gewünschte Differenzdruck von 3 kPa herrscht, wird auch automatisch in Strang 2 die gewünschte Wassermenge zur Verfügung stehen. Dies ist nur dadurch möglich, weil in den einzelnen Teilstrecken schon mit den erforderlichen Wassermengen gearbeitet wird und sich die Rohrreibung auch nicht ändert. Dies wäre nur der Fall, wenn die Reihenfolge der Ventile nicht eingehalten wird. Dann würde natürlich durch die geänderte Rohrreibung das Verhältnis der Ventile untereinander nicht mehr stimmen.

Ist nun die Einheit (Modul) einreguliert, wird die nächste Einheit eingestellt. Danach wird gemäß dem hierarchischen Prinzip vorgegangen. Personal- und Lohnkosten sind heute meist der größte Posten in einer Kalkulation und geschultes Personal ist oft Mangelware. Deshalb hat IMI Hydronic Engineering die IMI TA-Wireless-Methode und die IMI TADiagnose-Methode entwickelt, bei der ein Mann allein selbst größte Anlagen perfekt einregulieren kann.

Anzahl und Anordnung der Ventile sind mit der Kompensationsmethode identisch, so dass keinerlei Mehrkosten auf der Materialseite anfallen. Die Software für diese Methoden ist im Messgerät IMI TA-Scope beinhaltet. Diese Software berechnet nach gezielt durchgeführten Messungen in der Anlage die Handradpositionen für die Einregulierungsventile. Der Hauptvorteil dieser Methoden liegt darin, dass nur ein einziger Mann mit nur einem Messgerät die gesamte Anlage einregulieren kann.

Wie für alle anderen Einregulierungsmethoden auch, muss das Rohrleitungssystem in Einheiten unterteilt werden. Eine Einheit wird aus verschiedenen Kreisen, die vom gleichen Vor- und Rücklauf versorgt werden, gebildet. Jeder Kreis hat sein eigenes Einregulierungsventil. Die Einheit hat ein gemeinsames Einregulierungsventil, das Partnerventil genannt wird. Bei Heizkörpersystemen ist der erste Arbeitsgang die Voreinstellung der thermostatischen Heizkörperventile auf ihre Nenndurchflussmenge. 

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Abb. Vorgehensweise bei der IMI TA Kompensationsmethode